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Internationale Forderungen

Weißrussland ist nicht Mitglied der Europäischen Gemeinschaft und auch kein Beitrittskandidat. Weißrussland hat eine gemeinsame Grenze mit den EU-Staaten Estland, Lettland Litauen und Polen. Zum Teil kommt Kritik aus diesen Ländern zum geplanten Vorhaben der Errichtung des KKW Astravets. Der Standort ist wenige dutzend Kilometer von der litauischen Grenze entfernt. Zum Projekt wurde ein grenzüberschreitendes UVP-Verfahren sowie auch öffentliche Anhörungen, etwa  in Österreich, durchgeführt. Bei der Beurteilung der Kritik aus den EU-Anrainerstaaten darf nicht übersehen werden, dass das Projekt energiewirtschaftlich mit Kernenergieplänen einiger dieser Staaten kollidiert. Die Kritik aus der Ukraine als südliches Nachbarland reflektiert in gewisser Weise die Ambivalenz, die im Fall der Kernenergie zwischen idealisierter Selbst- und rationaler Fremdbeurteilung herrscht. So befand sich das KKW Tschernobyl nur wenige Kilometer südlich der weißrussischen Grenze in der Ukraine. Die Ukraine stellt etwa die Hälfte ihres Stroms mit Kernkraftwerken (wesentlich älterer russischer Bauart) her, während Weißrussland mit knapp 2500 km2 den größten Teil der Tschernobyl bedingten Sperrzone zu tragen hat (1650 km2 innerhalb der Ukraine). Abseits davon könnte die Wirtschaftlichkeit geplanter Neuanlagen etwa in Rowno (Ukraine) oder Khmlenitzki (Ukraine) trotz der großen Entfernung der Standorte negativ beeinflusst werden.

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