Glossar zum Thema

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Begriff Definition
Calandria
Die Calandria ist ein Stahlbehälter für den Moderator eines CANDU-Reaktors . Horizontal durch die Calandria verlaufen Druckröhren. In ihnen befinden sich die Brennelemente . Sie werden mit Schwerem Wasser unter Druck gekühlt. Die Calandria selbst ist nur für niedrigen Druck und Temperaturen bis um 70 Grad Celsius ausgelegt.
CANDU-Reaktor
(Canadian Deuterium-Uranium Reactor)
Der CANDU-Reaktor benützt Schweres Wasser als Moderator und Kühlmittel. Als Brennstoff dient Natururan . Die Brennelemente befinden sich in Druckröhren. Diese sind in einem Stahlbehälter ( Calandria ) untergebracht. Durch Druck wird das Schwere Wasser am Sieden gehindert. Über Dampferzeuger verdampft in einem Sekundärkreis Wasser, das die Turbinen antreibt. Der Moderator fließt um die Druckröhren im Calandria-Kessel. Er wird seinerseits durch Schutzgas, das die Röhren umspült, von der Reaktorwärme abgeschirmt. Das Druckröhrensystem erlaubt während des Betriebes das Be- und Entladen des Reaktors mit Brennelementen. Dies erleichtert die kontinuierliche Entnahme von 239Pu ( Plutonium ) aus den Brennelementen. Weltweit sind 30 CANDU-Reaktoren in Betrieb (Stand 2007). Vom technischen Standpunkt gilt diese Reaktorart als eine der sichersten überhaupt. Bei der aufwendigen Be- und Entladetechnik der Brennelemente kam es jedoch vereinzelt zu Störungen. Durch Kühlmittellecks kann es zu lokalem Leistungsanstieg und Überhitzung einzelner Brennstoffkanäle kommen.
Cäsium
Cs
Cäsium (Cs) ist das chemische Element der Ordnungszahl 55. Cs ist ein sehr reaktionsfreudiges Alkalimetall, welches sich an der Luft spontan selbst entzündet. Alle bekannten Isotope des Cäsiums bis auf 133Cs sind radioaktiv. 137Cs zerfällt (β- Zerfall ) mit 30,17 Jahren Halbwertszeit . Bei der Kernspaltung von Uran entsteht häufig 137Cs als einer der instabilen Folgekerne. Entsprechend stark reichert es sich im Kernbrennstoff im Laufe des Abbrandes an. 134Cs ist ebenfalls ein radioaktives Cäsiumisotop.
Castor
Cask for storage and transport of radioactive material
Der Transport- und Lagerbehälter ist ein dickwandiger (zirka 450 mm) Zylinder aus Gusseisen und Kugelgraphit, der sich durch eine hohe Festigkeit und Zähigkeit auszeichnet. In den Wandungen befinden sich koaxiale Bohrungen, die mit Kunststoff ausgefüllt sind und zur Neutronenabsorbtion beitragen sollen. Ein mit radioaktiven ausgebrannten Brennelementen beladener Castor kann im Inneren eine Temperatur bis 40 Grad Celsius erreichen und emittiert Gamma - und Neutronenstrahlung innerhalb eines Umkreises von einigen Metern, im Rahmen der gültigen Grenzwerte.
Cherenkov-Strahlung
Die Cherenkov-Strahlung ist ein nach dem sowjetischen Physiker P.A. Cherenkov (1904-1990) benanntes und von ihm zuerst erklärtes Phänomen. Es tritt durch die schnelle Bewegung von geladenen Teilchen (zum Beispiel Elektronen , also Betastrahlung ) in einem elektrisch nicht oder nur wenig leitendem Medium auf. Bewegt sich das Teilchen schneller als die sogenannte Phasengeschwindigkeit des Lichts im betreffenden Medium, entsteht elektromagnetische Strahlung , also Licht, vorwiegend im blauen Wellenlängenbereich. Dies erklärt sich aus der Polarisation der Atome längs der Flugstrecke des Teilchens. Zu beobachten ist ein bläuliches Leuchten im Wasser in der Umgebung eines Reaktors , abgebrannter Brennelemente oder einer starken radioaktiven Quelle.
Confinment
Die meisten Siedewasserreaktoren (SWR) sind mit einem Confinment ausgerüstet. Es fängt bei einem großen Leck im Kühlkreislauf den radioaktiven Dampf auf. Damit verhindert es, dass der Dampf in der Nähe des Reaktors an die Umgebung abgeleitet wird. Die Schwäche der Siedewassertechnologie wird an dieser Stelle deutlich: Das Confinment kann nur einen Teil des Kühlkreises umschließen. Die Frischdampf- und Kühlmittelleitungen verlassen das Confinment und führen zu den Turbinen . In der Regel besteht das Confinment aus einer Stahlbetonhohlkugel von etwa 25 Meter Innendurchmesser. Sie umschließt den Reaktor, die Hauptumwälzpumpen und die Steuerstabantriebe. Das Confinment ist innen mit einem Stahlliner ausgekleidet. Für den Fall eines Dampfaustritts aus dem Kühlkreis besitzt es einige Tausend Kubikmeter Wasservorhaltungen zu Kondensationszwecken. Damit kann es den Druck abbauen.
Containment
Das Containment ist eine zusätzliche Schutzhülle aus Beton. Sie umschließt den gesamten Primärkreislauf eines Druckwasserreaktors (DWR). Bei Unfällen schließt diese das Primärsystem gegen die Umwelt ab. Das Containment soll den Druck, der bei einem Leck entstehen kann, aushalten. Wegen der vielen notwendigen Durchlässe kann diese Funktion durch Ventilversagen beeinträchtigt werden. Wasserstoffexplosionen und Druckaufbau könnten in Extremfällen zu Containmentversagen führen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt etwa bei einem Mal in einer Million Reaktorbetriebsjahren. KKW mit Containment beziehungsweise Vollcontainment gelten allgemein als sicherer als Kraftwerke ohne Schutzhülle.
Core Catcher

Der Core Catcher (Kern - Auffangbehälter) ist eine passive Sicherheitsbarriere eines Atomkraftwerks, die in der Lage ist, einen geschmolzenen Kern (Corium) im Falle eines auslegungsüberschreitenden Unfalls eine begrenzte Zeit im Containmentgebäude zurückzuhalten. Dadurch kann die Kontamination der umliegenden Erde und Luft reduziert werden und Zeit für Evakuierungen gewonnen werden. Aktuell sind Core Catcher nur in den neuesten Kernkraftwerken verbaut. Ein Core Catcher soll in der Lage sein, Erdbeben, Überschwemmungen und mechanischen Einwirkungen von außen standzuhalten. Ein Core Catcher wird unterhalb des Reaktordruckbehälters angebracht und besteht aus einer speziellen hitzebeständigen Betonkeramik. Darüber hinaus verfügt er über einen Kühlmechanismus zur Abkühlung des Kernmaterials. Der Core Catcher des Europäischen Druckreaktors (EPR) weist eine Ausdehnungsfläche von 170 m² und eine Masse von 500 t auf.

Coulomb
C
Das Coulomb (C) ist die Einheit der elektrischen Ladung. Ein Coulomb ist die Ladung, die innerhalb einer Sekunde von einem konstanten elektrischen Strom von einem Ampere transportiert wird. Das Elektron  trägt die kleinste in der Natur frei vorkommende elektrische Ladung von etwa 1,6.10-19 C
Curie
Ci 
Curie ist die alte Einheit für Aktivität . Sie ist nach der Kernphysikerin Marie Curie benannt. Ein Curie ist 37 Milliarden Becquerel (Bq). Dies entspricht der Aktivität von einem Gramm 227Ra ( Radium ). Das ist eine sehr große Einheit. Sie wird heute nur noch selten verwendet.

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