Viele Menschen freuen sich, wenn sie tagsüber einen Frosch oder eine Kröte entdecken und beobachten können, doch die Freude verschwindet rasch, wenn die Tiere in der Nacht zu quaken beginnen und ans Schlafen nicht mehr zu denken ist. So mancher Streit in der Nachbarschaft ist auf die kleinen Tiere zurückzuführen. Da wir immer wieder Anfragen und Beschwerden über laut quakende Frösche und Kröten bekommen, möchten wir hier kurz die rechtlichen Grundlagen erläutern und um Verständnis für die stark bedrohten Tiere ersuchen!

Frösche und Kröten sind streng geschützt!

Amphibien sind durch §10 Wiener Naturschutzgesetz streng geschützt und dürfen weder eingefangen, getötet, noch gestört werden. Auch die Beschädigung oder Vernichtung der Fortpflanzung- und Ruhestätten, also der Gartenteiche, frosch kleinTümpel, Pfützen und sonstigen Laichgewässer, ist verboten.

Frösche und Kröten sind Wildtiere, die sich in unserer Landschaft prinzipiell frei bewegen dürfen. Sie wandern selbstständig zu ihren Laichgewässern und sind rechtlich nicht mit Haustieren (z. B. mit bellenden Hunden) oder einer Lärmstörung durch laute Musik zu vergleichen.

Weltweit stark bedroht

Der strenge Schutz dieser Tiergruppe ist absolut gerechtfertigt, da Amphibien weltweit stark gefährdet sind! Über ein Drittel aller Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht und die Bestände nehmen dramatisch ab, z. B. zeigt eine Studie einen Rückgang der Grasfrösche in Salzburg um über 80 %, in einem Zeitraum von 20 Jahren. Grund dafür ist die Ausbeutung natürlicher Ressourcen: intensive Landwirtschaft, Bodenversiegelung, Drainage und Fischbesatz führen zu einer Abnahme an geeigneten Laichgewässern.

„Quak“ bedeutet: „Schöne Dame, ich will ein Date!“

kroete kleinDas Gequake ist keine Bosheit, sondern ein natürliches Verhalten. Die Männchen versuchen so eine Partnerin zu finden. In der Paarungszeit, also im Frühling und Frühsommer ist das Quaken zwar besonders laut, aber über den Sommer wird es immer ruhiger. Die Amphibien wandern nach der Fortpflanzung von den Gewässern wieder in die umliegende Landschaft ab. Der Lärm ist also nur vorübergehend!

Toleranz gegenüber der belebten Umwelt

Durch unseren Lebensstil haben wir Menschen uns teilweise schon weit von der Natur entfernt und sind an natürliche Phänomene nicht mehr gewöhnt. Einfache Maßnahmen wie Oropax oder das Schließen der Fenster auf der Hausseite, die dem Teich zugewandt ist, sind nur kurzzeitig nötig, ermöglichen aber ein friedliches Zusammenleben von Mensch und Tier. Wien ist eine lebenswerte Stadt, weil sie einen hohen Artenreichtum und große Grünräume aufweist. Bringen wir der Natur den Respekt entgegen, den sie verdient und freuen wir uns, dass wir in einer Großstadt leben, die auch ein Zuhause für Frösche und Kröten ist.

© Fotos: Wilfried Doppler

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