Seit Jänner 2009 gelten für Wohnbauvorhaben höhere Energiestandards. Je nach Kompaktheit des Gebäudes (Verhältnis Volumen zu umschließenden Außenflächen) müssen Grenzwerte für den Heizwärmebedarf zwischen 17 und 45 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/m²a) eingehalten werden. Besonders kompakt gebaute Wohnhäuser nähern sich also bereits dem Passivhausstandard (15 kWh/m²a beziehungsweise 10 kWh/m²a).

Ein weiterer wichtiger Schritt hin zur nachhaltigen Energieversorgung der Gebäude in Wien ist der 1. Juli 2009. Ab dann müssen neu errichtete Eigenheime, Kleingartenwohnhäuser oder Dachgeschoßausbauten entweder ausschließlich erneuerbar betriebene Heizungs- und Warmwasseranlagen haben oder sie müssen Solarenergie integrieren. Damit wird ein wichtiger Schritt gesetzt, um die Nutzung der erneuerbaren Energien zu einem selbstverständlichen Bestandteil unserer Energieversorgung zu machen.

Folgende Technologien sind in Hinkunft zulässig:

  • Biogene Heizungssysteme in Kombination mit thermischen Solaranlagen
  • Effiziente Wärmepumpen in Kombination mit thermischen Solaranlagen
  • Erdgas-Brennwert-Anlagen (wenn biogene Heizungssysteme und Wärmepumpen nicht möglich sind) in Kombination mit thermischen Solaranlagen
  • Fernwärme
  • Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen

EU-weiter Passivhausstandard ab 2019

Die Bestrebungen zur Steigerung der Umweltfreundlichkeit von Gebäuden werden auch auf EU-Ebene laufend intensiver. So hat das Europäische Parlament Ende Mai 2009 eine novellierte Richtlinie zur Energieeffizienz in Gebäuden verabschiedet. Demnach sollen alle Gebäude, die ab 2019 gebaut werden, ihre eigene Energie produzieren.

Die WUA befürwortet diese positiven Entwicklungen und arbeitet an Beiträgen zum Ziel der Steigerung der Energieeffizienz und der weitgehenden Nutzung erneuerbarer Energien. So bietet die WUA unter anderem Checklisten für die Errichtung, Inbetriebnahme und Förderung von Solaranlagen an, engagiert sich bei der Weiterentwicklung des Klimaschutzprogramms für Wien und forciert in ihrer Rolle als Leiterin des magistratsweiten Umweltmanagementprogramms („PUMA“) die laufende energetische Verbesserung der Substanz öffentlicher Gebäude sowie innovative, erneuerbare Energietechnologien. Rechtzeitig zum „Tag der Sonne“ 2009 ging eine solare Kühlungs-Anlage, welche aus Mitteln des Umweltmanagements kofinanziert worden war, auf einem Objekt der Magistratsabteilung 34 (Bau- und Gebäudemanagement) in Betrieb.

Mehr Informationen:

Wärmeschutzanforderungen – Wohnbauförderung Neubau in Wien (40-KB-PDF)

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