Sandra Kamenicky, Wiener Umweltanwaltschaft

Es ist mir eine große Freude seit Anfang Mai 2024 als Verwaltungspraktikantin ein Teil der Wiener Umweltanwaltschaft sein zu dürfen.
In meiner Kindheit war ich immer gerne in der Natur und vor allem Gewässer und die darin lebenden Organismen haben mich fasziniert. Ich konnte mich für jedes kleine Tierchen ebenso begeistern wie für die vielen bunt blühenden Pflanzen und Moosarten.

Auch heute noch bin ich gerne draußen in der Natur, sei es bei einer sportlichen Aktivität wie Schwimmen oder Joggen oder bei einem einfachen Spaziergang. Es gibt einige wunderbare Stadtwanderwege in und um Wien für einen Ausflug in die Natur, um die Flora und Fauna der Stadt und ihrer Umgebung zu erkunden.

An der HTL Mödling durfte ich bereits erste Erfahrungen im Bereich der Umweltwissenschaften sammeln. Nach meinem Bachelorstudium an der Universität für Bodenkultur Wien habe ich mich für den Masterlehrgang Umweltmanagement und Ökotoxikologie mit der Spezialisierung auf Ökotoxikologie entschieden, da mich die Wirkung bzw. Auswirkung von Stoffen auf Tiere, Pflanzen, den Menschen und die Umwelt interessiert hat. Ökosysteme sind wahnsinnig komplex und die Wirkung eines Stoffes auf ein beispielsweise zunächst unscheinbar wirkendes Lebewesen, kann eine große Auswirkung auf ein Ökosystem haben.

Da ich in Wien aufgewachsen bin und die Wochenenden oft mit meinen Großeltern auf dem Land verbracht habe, konnte ich als Kind eine Vielzahl von großen und kleinen Ökosystemen erkunden. Ich hatte das große Privileg, mit einem kleinen, aber sehr naturbelassenen Garten und vielen darin lebenden Tieren in Wien aufzuwachsen. Besonders faszinierend waren für mich immer Hummeln und Bienen, die sich auf dem Lavendel und in der Wiese zahlreich tummelten.

Durch den Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien und den damit verbundenen Biodiversitätsverlust geraten diese wichtigen und faszinierenden Lebewesen und natürlich auch zahlreiche andere Insekten zunehmend unter Druck. Es ist mir sehr wichtig mehr Bewusstsein diesbezüglich zu schaffen. Der Pestizideinsatz beeinträchtigt nicht nur Insekten sowie andere Tiere und Pflanzen, sondern belastet auch den Boden und die Gewässer. Es gibt zudem einige alternative biologische Pflanzenschutzmittel oder man stellt selbst kleine Hilfsmittel, wie beispielsweise Jauche oder Brühe aus Brennnesseln oder Rhabarberblättern, her.

Schon als Kind habe ich Schnecken, welche ich auf der Straße oder dem Gehweg gesehen habe, in den nächstgelegenen Grünstreifen gebracht oder auch gerne mit nachhause genommen – worüber meine Mutter mit ihrem Gemüsegarten wohl nicht immer sehr glücklich war. Während meiner Studienzeit habe ich bei Citizen Science Projekten mitgeholfen, Kröten bei ihrer Wanderung zu unterstützen und sie sicher auf die andere Straßenseite zu bringen. Nach wie vor versuche ich, verirrte Regenwürmer, Kröten und andere Lebewesen in Sicherheit zu bringen.

Es erfüllt mich mit großer Freude, mein gesammeltes Wissen auf dem Gebiet der Chemie und Ökotoxikologie in der Wiener Umweltanwaltschaft einbringen zu dürfen und damit einen Beitrag hinsichtlich der Lebensqualität aller Bewohner*innen Wiens zu leisten.

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