Norbert Hörmayer, Wiener Umweltanwaltschaft

Jedes Jahr fahre ich etwa 5.000 Kilometer mit dem Fahrrad durch Wien - unser Kollege Norbert berichtet von seinem täglichen Arbeitsweg.

Mühlwasser

Mühlwasser Kanalstraße klein

Heute geht es auf meine Stammstrecke vom Siegesplatz bis zur Muthgasse ins Büro der Wiener Umweltanwaltschaft. Am Siegesplatz konnten die Österreicher unter Erzherzog-Karl im Jahr 1809 den französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte erstmals Paroli bieten. 50 Jahre danach wurde zum Andenken an die Schlacht der Löwe von Aspern errichtet. Vom Denkmal geht es direkt zum Mühlwasser. Das Mühlwasser, ein alter Seitenarm der Donau, bietet an mehreren Stellen tolle Bademöglichkeiten und weckt bei mir Kindheitserinnerungen. Ich folge dem Mühlwasser knapp zwei Kilometer, vorbei an Pferdekoppeln, kleinen Wäldchen und dem Strandbad Stadlau.

Alte Donau

Alte Donau Skyline kleinDirekt unter der Tangente biege ich in die Kaisermühlenstraße. An der Ecke Industriestraße sehe ich die einzige Ampel auf meinem Weg, manchmal eine willkommene Pause zum Ausschnaufen. Unmittelbar bei der U2-Station „Donaustadtbrücke“ werfe ich einen kurzen Blick auf die Alte Donau mit Skyline im Hintergrund. Sehr oft kann ich die Ruderer vom Ruderclub „Pirat“ beobachten. Der „Achter“ im Herbst, wenn er über die dampfende Alte Donau schwebt, macht den größten Eindruck auf mich.

 

Neue Donau

Unmittelbar beim Wasserschilift erreiche ich die Neue Donau. Mit der Querung der Kaisermühlenbrücke wechsle ich auf die Donauinsel. Die Donauinsel ist vor allem im Winter ein Ort der Ruhe und Inspiration, manchmal nur gestört durch Hasen, Rehe, einem Biber oder diversen Wasservögeln. Auf der Donauinsel unterquere ich die Reichs-, Brigittenauer-, Schnellbahn- und Floridsdorfer Brücke bis ich auf den Steinitzsteg bei der Nordbrücke auffahre. 

Donau – Donaukanal

Sonnenaufgang Nordsteg klein

Bei der Donau angelangt, werfe ich nochmals einen Blick zurück auf die Wiener Donaubrücken und sehe beim Donauturm die Sonne aufgehen. Rechts erheben sich vor mir die bekanntesten Wiener Hausberge, Leopolds- und Kahlenberg. Da taucht nach einer kurzen Abfahrt auch schon der Donaukanal auf. Nach 13 Kilometern, gefühlten 500 Kalorien weniger, fünf Gewässern, einer letzten Brücke und vielen Eindrücken ist das Ziel erreicht. So beginnt (und endet) jeder Arbeitstag mit 45 Minuten „Urlaub“.

 

 

© Bilder: Norbert Hörmayer, Wiener Umweltanwaltschaft

TPL_WUA_ADDITIONAL_INFORMATION