Am 04. Juni 2008 trat im KKW Krsko (70 Kilometer von der Österreichischen Grenze und etwa 300 Kilometer von Wien entfernt) Kühlwasser aus einer Kühlmittelleitung des Primärkreislaufs, mit einer Rate von 2,5 m3/h innerhalb des Containment, aus. Nach Angaben der Betreiber, kam es zu keiner Freisetzung von Radioaktivität. Slowenischen Medienberichten zufolge wurden bei den Reperaturarbeiten sechs Arbeiter verstrahlt, drei davon mit einer höheren Dosis. Die Messung an den Messstellen des österreichischen Strahlenfrühwarnsystems zeigten keine erhöhten Werte.
Der Reaktor wurde kontrolliert heruntergefahren. Eine Notabschaltung fand nicht statt, was ein Zeichen dafür ist, dass die Situation auf einer tiefen Stufe der Sicherheitssysteme bewältigt werden konnte. Die widersprüchlichen Informationen im Wege der Europäischen Union (ECURIE) sowie dem bilateralen Austausch zwischen Österreich und Slowenien, zeigen allerdings ein Defizit in der Kommunikation, das schnellstens korrigiert werden muss.
Das jetzt aufgetretene Leck im Primärkreislauf ist nicht das erste Problem des KKW Krsko in diesem Bereich. Der Reaktor der Firma Westinghouse ist nur mit zwei Primärkühlkreisschleifen ausgestattet und daher ist dieser Defekt als besonders schwerwiegend zu beurteilen. Der Vorfall zeigt auch, dass ein KKW mit einer Laufzeit von 27 Jahren mit einer erhöhten Fehlerwahrscheinlichkeit zu kämpfen hat. Die WUA forderte wiederholt – auch unter Verweis auf die erdbebengefährdete Lage des Kraftwerks - die Schließung der Anlage vor dem geplanten Betriebsende 2023.