hothouse earth wechselwirkung kleinGroße Beachtung fand das 2018 publizierte „Hot-House Earth Paper“ eines internationalen, renommierten Forscherteams. In ihm wurden erstmals die möglichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Klimaelementen und deren Kipppunkten analysiert. Dabei zeigte sich, dass das Überschreiten der ersten Kipppunkte automatisch weitere anstoßen könnte, ähnlich wie bei einem Dominoeffekt. Das erklärt sich unter anderem dadurch, dass viele klimawandelbedingte Prozesse weitere Treibhausgasemissionen mit sich bringen, wie etwa die dürrebedingte Zunahme von Waldbränden oder die Emission von CO2, Methan und Lachgas aus schmelzenden Permafrostböden.

So könnte das Erdklima ab einem bestimmten Punkt ohne weiteres Zutun des Menschen unumkehrbar in eine Heißzeit kippen. Die Erde würde dabei so anders aussehen, dass wir sie nicht mehr als unseren Planeten erkennen würden. Wie viele Menschen dann noch ernährt werden könnten, ist ungewiss. Einige Klimaforscher/innen schätzen, dass es weniger als eine Milliarde Menschen sein könnten.

hothouse earth kleinWann genau die ersten gefährlichen Kipppunkte in diesem Prozess überschritten werden, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht genau sagen. Das renommierte Forscherteam des „Hot-House Earth Papers“ - allen voran der Schwede Johan Rockström - empfiehlt jedoch, die globale Erwärmung möglichst knapp bei 1,5 Grad Celsius einzubremsen, um solch einen Dominoeffekt halbwegs sicher zu vermeiden.

 

 

 

Beschreibung der Grafiken:

Grafik 1
Erdkarte mit wichtigen Klimaelementen und ihrer Wechselwirkungen zueinander. Wenn die gelb eingezeichneten Elemente durch die menschengemachte Klimakrise kippen, könnte das zu einer weiteren Erhitzung führen (z.B. durch einen Rückgang der Albedo, eine Zunahme von Waldbränden, wodurch auch ohne Zutun des Menschen wie in einem Dominoeffekt weitere Elemente ebenfalls kippen. Der Planet würde dadurch weitgehend lebensfeindlich.
Quelle: Hot House Earth Paper, www.pnas.org/content/pnas/115/33/8252.full.pdf

Grafik 2
Wir stehen an einem historischen Scheideweg: Nur wenn wir so rasch als möglich aus der Kohle, Erdöl- und Gasverbrennung aussteigen, können wir das Erdklima noch bei einer für die Biosphäre erträglichen Durchschnittstemperatur stabil halten. Bei Überschreiten von 1,5 – 2 Grad Temperaturerhöhung könnte unser Planet durch Selbstbeschleunigungsprozesse der Erderhitzung unumkehrbar in eine Heißzeit kippen, in der sich ein Großteil des Festlandes in Wüste verwandelt. Dann könnte der Planet nur mehr einen Bruchteil der heutigen Weltbevölkerung ernähren.
Quelle: Hot House Earth Paper, www.pnas.org/content/pnas/115/33/8252.full.pdf

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