Klimabündnis
Als einer der ersten Aktivitäten der Stadt Wien im Klimaschutz trat Wien 1991 als Bundesland dem Klimabündnis bei, einem globalen Netzwerk von engagierten (Bundes)Ländern, Städten und Gemeinden, sowie lokalen Akteurinnen und Akteuren.
Die Vision dieser Klimabündnis-Partnerschaft ist „eine Welt, in der Klimaschutz selbstverständlich ist, die Ressourcen gerecht verteilt sind und alle Menschen sozial, ökologisch und ökonomisch verantwortungsvoll leben.“
Dies wird erreicht durch den aktiven Einsatz der Mitglieder „für Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und einen nachhaltigen Lebensstil“. Durch das „Klimabündnis am Rio Negro“ unterstützen alle Mitglieder des Klimabündnisses auch speziell indigene Völker in Südamerika beim Erhalt des Regenwaldes.
Die Mitarbeiter/innen des Klimabündnisses unterstützen die Mitglieder vor allem durch verschiedenste Aktivitäten im Bereich der Bewusstseinsbildung. In Wien sind inzwischen auch 19 der 23 Wiener Bezirke als Mitglieder beigetreten und setzen mit dem Klimabündnis-Team z. B. gemeinsame Aktivitäten in Schulen um. Auch Klimaschutzpreise für gute Ideen der Bevölkerung werden in manchen Bezirken vergeben.
Was tut die Stadt Wien, um ihre Verpflichtungen einzuhalten?
Der Gemeinderat der Stadt Wien hat 1999 ein umfassendes Klimaschutzprogramm (KliP Wien) beschlossen. Unter der Leitung der Klimaschutzkoordinationsstelle der Magistratsdirektion wurden von 2000 bis 2010 im Rahmen von KLiP I 3,1 Millionen Jahrestonnen CO2-Äquivalente vermieden. Bis 2020 (KliP II) sollen weitere 1,4 Mio Jahrestonnen folgen.
Das Wiener Koalitionsabkommen von 2020 (SPÖ und Neos) hat als Ziel festgeschrieben, dass Wien bis 2040 klimaneutral werden soll.
Auch Sie persönlich können zur Umsetzung der Klimabündnis-Ziele beitragen
Klimaproblem Nummer eins in Wien ist der Verkehr. Verzichten Sie deshalb nach Möglichkeit auf das Auto. In der Großstadt stellen öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad in den meisten Fällen gute Alternativen zum privaten PKW dar. Überzeugen Sie Familie und Bekannte vom "klimafreundlichen" Mobilitätsverhalten. Weitere Tipps
Tipps zur Rettung unserer letzten Regenwaldgebiete:
- Essen Sie weniger Fleisch, dafür aus österreichischer Biolandwirtschaft. Das ist zwar etwas teurer, aber Tiere aus konventioneller Massenhaltung werden häufig mit Soja aus ehemaligen Regenwaldgebieten gefüttert. „Günstiges“ südamerikanisches Rindfleisch kommt häufig auch von Flächen, welche früher Regenwald waren.
- Versuchen Sie, so gut es geht, auf Palmöl enthaltende Produkte zu verzichten. Denn Ölpalmen wachsen vor allem in Gebieten um den Äquator, wo die dort vorkommenden Regenwälder, insbesondere in Indonesien, im großen Stil für Palmölplantagen gerodet werden. Leider wird in der EU aus ungefähr 40 % des importierten Palmöls Biodiesel hergestellt. Dieser Biodiesel wird aufgrund einer EU-Vorschrift aus Klimaschutzgründen dem normalen Diesel-Kraftstoff beigemischt, sodass wir auch beim Autofahren Regenwald vernichten. Da bei der Rodung von Regenwald sehr viel CO2 aus den Böden freigesetzt wird, ist dies auch keine wirksame Klimaschutzmaßnahme, sondern in der Gesamtbilanz klimaschädlicher als fossiler Dieseltreibstoff. Zudem ist es katastrophal für die Artenvielfalt. Die „Nachhaltigkeitskriterien“ der EU für Palmöl bieten leider wenig Schutz gegen die weitere Abholzung von Regenwald.
- Erkundigen Sie sich beim Kauf von Holzprodukten nach Art und Herkunft des Holzes und kaufen Sie keine Produkte aus Tropenholz.
- Verwenden Sie Ihr Mobiltelefon so lange als möglich oder kaufen Sie reparierte Handys, denn die darin enthaltenen seltenen Metalle werden unter anderem in Regenwaldgebieten gewonnen.
- Verzichten Sie auf Getränke aus Aludosen und verwenden Sie nur Mehrwegflaschen. Denn auch die Aluminiumgewinnung trägt wesentlich zur Regenwaldzerstörung bei. Einerseits werden dem Regenwald bei der Rohstoffgewinnung in Bauxitbergwerken gewaltige Wunden zugefügt, andererseits werden bei der Aluminiumherstellung ("Schmelze") Unmengen an Strom gebraucht, die in überdimensionalen Wasserkraftwerken mitten im Regenwald erzeugt werden. Zwar wäre die Stromgewinnung aus Wasserkraft grundsätzlich zu begrüßen, weil dabei keine direkten CO2-Emissionen auftreten und das Klima geschont wird. Aber durch die riesigen Kraftwerksprojekte verlieren oft tausende Urwaldbewohner ihren Lebensraum. Außerdem entstehen durch die überschwemmten und verfaulenden Waldgebiete große (indirekte) Treibhausgas-Emissionen. Strom aus solchen Mammutprojekten kann deshalb nicht als umweltfreundlich bewertet werden.
- Spenden Sie für die Wiederherstellung von Regenwaldgebieten, z. B. im Regenwald der Österreicher in Costa Rica oder für den Kauf von Amazonas-Regenwald, für dessen Erhalt oder für Wiederaufforstung in Borneo/Malaysia