Anfang November 2001 startete auf Initiative der Wiener Umweltanwaltschaft und unter der Federführung der MA 18 - Stadtentwicklung und Stadtplanung die SUPer NOW. Ziel dieser SUP war es, ein harmonisiertes Gesamtbild für die Raum- und Verkehrsentwicklung im Nordosten Wiens zu erarbeiten. Dabei wurden der 21. und 22. Wiener Gemeindebezirk sowie die angrenzenden niederösterreichischen Umlandgemeinden behandelt.
Das SUPer NOW-Team setzte sich aus Expert/innen der Verwaltung Wiens und Niederösterreichs, Bezirks- und RegionalpolitikerInnen, externen Raum-, Landschafts- und VerkehrsplanerInnen sowie Akteuren der qualifizierten Öffentlichkeit (Ökobüro) und Interessensvertretungen (Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer) zusammen. Die Öffentlichkeitsbeteiligung und -information stellten zentrale Säulen der SUPer NOW dar.
Von Bedeutung bei diesem strategischen Planungsprozess war, dass die Bewertung auf einer generellen Ebene getroffen wurde und dass nicht alleine die Verkehrsentwicklung, sondern auch die gesamte räumliche Entwicklung der Region und ihre Umweltauswirkungen betrachtet wurden. Daher war die Frage nach dem Bedarf der NO-Umfahrung ein wesentliches, aber nicht das einzige Thema der SUPer NOW. Die Beantwortung der Frage, wo genau eine Trassenführung erfolgen soll, war jedenfalls auf dieser generellen Planungsebene nicht Aufgabe dieses SUPer NOW-Prozesses.
Nach der Analyse der Ist-Situation und der Szenarien-Bewertung entwickelte sich ein optimiertes Szenario, das den Zielen einer nachhaltigen Raum-, Verkehrs- und Umweltentwicklung am nächsten kommt. Eine wesentliche Forderung der WUA ist, dass es für den Bereich des Nationalparks Lobau zu keiner Beeinträchtigung kommt, dass Naherholungsräume gesichert bleiben und zusätzliche gesichert werden (Umsetzung des 1000-Hektar-Programms). Die Ergebnisse der SUPer NOW werden sowohl in den Masterplan Verkehr als auch in den neuen Stadtentwicklungsplan 2005 einfließen.
Die wesentlichen Säulen dieses Szenarios im Hinblick auf die Verkehrsentwicklung sind:
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Massiver Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes (Verlängerung der U1, U2 und der U6, neue Straßenbahnen, S-Bahn) kombiniert mit den notwendigen Erschließungsmaßnahmen im Individualverkehr.
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Besondere Bedeutung kommt der zeitlichen Reihenfolge der zu treffenden Maßnahmen zu, wie beispielsweise die U1 nach Leopoldau, die U2 in das Flugfeld Aspern und die U6 zum Rendezvousberg zu verlängern - jedenfalls noch vor dem Ausbau des hochrangigen Straßennetzes. Das bedeutet auch, dass die als Notwendigkeit erkannte Donauquerung und Weiterführung der S1 in der Prioritätenreihung erst weiter hinten rangieren. Beim Bau hochrangiger Straßen (Ortsumfahrungen) muss in den Orten entlastet werden.
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Um den Umweltzielen gerecht zu werden, der Verpflichtung der Reduktion der CO2-Emissionen nachzukommen und eine Verlagerung des Modal Splits auf den öffentlichen Verkehr zu erreichen, enthält das Ergebnis dieser SUP auch wichtige Verkehrsminderungsmaßnahmen.