Wien hat sich vor mehr als 20 Jahren im Masterplan Verkehr unter anderem zum Ziel gesetzt, alle Wohngebiete zu einer Tempo-30-Zone zu machen. „Untergeordnete Straßen“, darunter versteht man Nebenfahrbahnen, sind in Wien ca. 2100 Kilometer lang und machen 75 % der gesamten Wiener Straßennetzes aus. Tempo-30-Zonen werden vorrangig im untergeordneten Straßennetz ausgewiesen.

Man kann diese viel diskutierte Temporeduktion in jedem Fall als absolute „Win-Win“-Situation für alle Verkehrsteilnehmer*innen sehen:

  • die lokale Lebensqualität und die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum wird verbessert
  • die Möglichkeit für schmälere Fahrbahnen und somit für eine qualitative Aufwertung des verbleibenden öffentlichen Raumes durch vermehrten Einsatz von „Grünstrukturen“ wird geschaffen
  • bauliche Maßnahmen, etwa Aufpflasterungen, Mittelinseln und vorgezogene Gehsteige an Schutzwegen, sind außerdem wirksame Mittel zur nachhaltigen Tempo-Reduktion, erhöhen die Verkehrssicherheit und entschärfen Barrieren
  • der Verkehrslärm wird reduziert
  • die Verkehrssicherheit (kürzerer Bremsweg, bessere nonverbale Kommunikation) wird erhöht
  • der Umweltverbund (zu Fuß gehen und Radfahren) und somit die Gesundheit wird gefördert
  • Mischverkehr wird ermöglicht
  • Kinder können sich selbständig und sicher im Straßenraum bewegen
  • der Einzelhandel und die Nahversorgung wird auch gestärkt

Diese Vielzahl an positiven Effekten lässt die Forderung aufkeimen, Tempo 30 als Normgeschwindigkeit im Stadtgebiet zu etablieren und Tempo 50 als Ausnahme festzulegen, die auch begründet werden muss, beispielsweise dort wo öffentliche Verkehrsmittel fahren. Tempo 30 erhöht jedenfalls wesentlich die Lebensqualität der Stadtbewohner*innen und eine Rückeroberung des öffentlichen Raumes wird ermöglicht.

Weitere Informationen:

VCÖ - Welchen Nutzen hat Tempo 30? 

VCÖ Factsheet Tempo 30 

Zum Blog-Beitrag „Tempo 30 im Alltag“

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