Amphibien
Bei Regen und Temperaturen über 10 Grad Celsius beginnt Anfang bis Mitte März die Krötenwanderung. Die Tiere kehren zum Ablaichen zurück an die Gewässer, in denen sie als Kaulquappen gelebt haben. Kritisch ist dabei die Querung von Straßen, die jedes Jahr zahlreiche Opfer fordert. Warnschilder weisen Autofahrer auf die Krötenwanderung hin, spezielle Leiteinrichtungen lenken die Tiere zu Tunneln, die ein gefahrloses Queren der Straße ermöglichen.
Amphibienschutz Wienerwald
Welche Amphibien gibt es in Wien?
Was kann man für Amphibien tun?
Frösche im Gartenteich
Probleme mit Amphibien im Garten
Wo kann man Amphibien beobachten?
Amphibienschutz Wienerwald
Das Gebiet an der Exelbergstraße in Wien 17 beherbergt eine der bedeutendsten Amphibienpopulationen im Wiener Raum. Man findet hier neben der Erdkröte, Gras-, Spring- und Laubfrosch, Molche und Feuersalamander und sogar eine größere Population des Alpenkammmolches. In mühevoller Arbeit vieler Freiwilliger werden daher seit über zehn Jahren wandernde Amphibien über die stark frequentierte Strasse getragen - jedes Frühjahr bis zu 9.000 Tiere! 2009 wurden die ersten zwei Durchlässe eingebaut, die mit einem fixen Leitsystem aus verzinktem Stahlblech verbunden sind. Nach Maßgabe der finanziellen Möglichkeiten soll dieses permanente Leitsystem auf eine Anlage mit acht Durchlässen ausgebaut werden und die Exelbergstraße schließlich amphibiensicher machen.
Mehr Informationen zur Krötenwanderung:
Magistratsabteilung 22 – Umweltschutz
Amphibienschutz Wienerwald
Welche Amphibien gibt es in Wien?
Alle in Wien heimischen Amphibienarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und sind streng geschützt. Bedroht sind sie vor allem durch den Verlust ihres Lebensraums, den Straßentod auf ihren Wanderstrecken, den Fischbesatz in stehenden Gewässern sowie eine Pilzerkrankung.
17 Amphibienarten wurden bisher in Wien nachgewiesen:
Berg-, Teich-, Alpen- und Donau-Kammmolch, Feuersalamander, Gelb- und Rotbauchunke, Knoblauch-, Erd- und Wechselkröte, Laubfrosch, Moor-, Spring- und Grasfrosch sowie die schwer unterscheidbaren Wasserfrösche (See-, Teich- und Kleiner Teichfrosch).
Mehr Informationen zu Lebensweise und Verbreitung von Amphibien:
www.herpetofauna.at/amphibien
Was kann man für Amphibien tun?
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Totholz- und Laubhaufen sind wichtige Verstecke. - Ein steriler Garten ist nicht als Lebensraum für Amphibien geeignet!
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Im Wasser sind Schilfstengel und Totholz notwendig, weil viele Amphibien ihren Laich an diesen Strukturen befestigen.
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Entfernen sie Falllaub aus dem Teich im Herbst oder im Frühjahr vor dem Ablaichen der Amphibien, um den Nachwuchs nicht zu gefährden.
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Verzichten Sie auf Herbizide und Insektizide im Garten, auch wenn diese als "ungefährlich für Bienen oder Haustiere" ausgewiesen sind. Mitunter sind diese Gifte für Amphibien und Wasserlebewesen höchst gefährlich!
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Sichern sie Schwimmbäder, Kellerschächte und Stiegenabgänge oder bieten sie Möglichkeiten zum Herausklettern an.
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Fische und Wasserschildkröten im Gartenteich vernichten Laich und Larven!
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Setzen Sie nie Amphibien in Ihren Garten ein - wenn Ihr Garten für Amphibien geeignet ist und sich Tiere in der Umgebung befinden, werden sie Ihren Garten selbst finden! Eingesetzte Amphibien (egal ob Erwachsene oder als Laich eingebrachte Tiere) werden in der Regel abwandern wollen - im Zweifelsfall werden die Tiere dann auf der nächsten Straße überfahren oder Sie finden sie vertrocknet im Kellerschacht!
Mehr Informationen zum Amphibienschutz:
Biosphärenpark Wienerwald
Frösche im Gartenteich
Die Errichtung eines Gartenteiches ist auf jeden Fall eine sinnvolle Sache. Man sollte jedoch davon Abstand nehmen, irgendwelche Kaulquappen anzusiedeln, da dies gesetzlich verboten ist. Falls das Gewässer den Anforderungen der lokalen Amphibienfauna entspricht, werden die Tiere ohnehin von alleine kommen. Je nach Lage des Teichs ist es gut möglich, dass sich Springfrösche, Erdkröten, Teichmolche, Wasserfrösche und eventuell auch Laubfrösche ansiedeln werden.
Probleme mit Amphibien im Garten
Wasserfrösche und Laubfrösche können durch ihre Rufe vor allem während der Paarungszeit im Frühjahr eine beeindruckende Geräuschkulisse erzeugen. Nicht jeder freut sich an diesem „Froschkonzert“ und immer wieder kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen mit Nachbarn, die sich in ihrer Nachtruhe gestört fühlen. Vor der Anlage eines Gartenteiches gilt es also zu bedenken, ob rufende Frösche Probleme verursachen könnten. Frösche wandern mitunter mehrere Kilometer, um neue Lebensräume zu erreichen. Haben sie sich erst einmal angesiedelt, handelt es sich auch bei einem künstlich angelegten Gartenteich um den geschützten Lebensraum einer streng geschützten Art.
Folgende Maßnahmen sind gemäß Wiener Naturschutzgesetz verboten:
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Alle Formen des Fangens oder der Tötung
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Jede absichtliche Störung der Tiere, insbesondere während der Fortpflanzungs-, Aufzuchts-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten
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Die Entnahme von Eiern aus der Natur
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Jede Beschädigung oder Vernichtung der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten
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Der Besitz, das Halten, der Handel oder der Austausch und das Angebot zum Verkauf oder zum Austausch von aus der Natur entnommenen Tieren im lebenden oder toten Zustand oder deren Körperteilen
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Transport im lebenden Zustand
Wo kann man Amphibien beobachten?
In Zusammenarbeit mit dem Blauen Kreis wurden im Florarium der Blumengärten Hirschstetten fünf Freilandterrarien mit stark bedrohten heimischen Reptilien und Amphibien eingerichtet. In diesen naturnah gestalteten Biotopen erfahren Besucherinnen und Besucher anhand von Schautafeln Wissenswertes über Erdkröte, Grasfrosch, Laubfrosch, Knoblauchkröte, Rotbauchunke, Seefrosch, Springfrosch, Wechselkröte, Bergmolch, Kammmolch, Teichmolch, Feuersalamander, Mauereidechse, Smaragdeidechse, Zauneidechse, Blindschleiche, Äskulapnatter, Ringelnatter, Würfelnatter und Europäische Sumpfschildkröte.
© Fotos: Springfrosch, Insektengitter, Wasserfrosch, Laubfrosch: W. Doppler; Feuersalamander: M. Jaros; Donaukammmolch: J. Rienesl