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Bisherige schwere Stör- und Zwischenfälle

Zu schwerwiegenden Unfällen mit Freisetzung großer Mengen an Radioaktivität kam es am Standort Isar bisher nicht. Zu den den erwähnenswerten Zwischenfällen gehören jedoch:

  • Am 30.03.1988 stürzte in zwei Kilometer Entfernung vom Kraftwerksstandort ein französisches Kampfflugzeug des Typs "Mirage" während einer Übung ab. Flugzeugabstürze stellen für die älteren deutschen Siedewasserreaktoren ein schwerres Sicherheitsrisiko dar, weil der Pool für abgebrannte Brennelemente nur relativ schwach ausgelegt ist und einem starken Aufprall nicht standhalten könnte. Das Kraftwerk liegt unweit des Großflughafens München-Erdinger Moos, wodurch der Luftraum außerhalb der Überflugsverbotszonen stark frequentiert ist.  
  • Am 24.07.1989 brach im KKW Isar 1 der Greifer der Lademaschine an einem Gelenk wegen dem Zusammenstoß mit einer Plattform. Der Reaktor war zu dieser Zeit wegen der sommerlichen Revision abgeschaltet und zum Brennelementwechsel geöffnet. 54 Stahlkugeln eines Kugellagers fielen in den offenen Sicherheitsbehälter. Mit einem Magnetgreifer konnten 45 Kugeln wieder geborgen werden, 9 blieben verschollen. Der Reaktor wurde dennoch wieder angefahren.
  • Am 14.02.1995 kam es in Block 1 zu einer Veränderung der gemessenen Zusammensetzung der Spaltgase und einem Anstieg der Heliumkonzentration in einem System. Ursache war ein defektes Brennelement, in der Folge wurden auch leicht erhöhte Neptunium-239 Konzentrationen festgestellt. Erst nach Monaten wurde der Schaden behoben, da er als geringfügig galt.
  • Am 01.04.1996 wurde am Reaktor Isar 1 manuell eine Schnellabschaltung eingeleitet, als es zu einer fehlerhaften Signalaufbereitung der Kondensationskammer-Füllstandsmessung kam. Der Vorfall ereignete sich während einer Inbetriebnahmeprüfung an Sicherheits- und Endlastungsventilen und deutete auf ungenügende Sicherheitseinrichtungen und mangelnde Wartung hin.

Abgesehen von kleinen Zwischenfällen und diversen technischen Pannen sind zum KKW Isar-2 bisher keine schweren {glossarbot=disable}Störfälle{glossarbot=enable} bekannt geworden. Auch kam es unabhängigen Überwachungen und Messungen zufolge bisher nicht zur Überschreitung von Grenzwerten bei der Abgabe radioaktiver Stoffe in die Umwelt.

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