Glossar zum Thema

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Begriff Definition
IAEA
International Atomic Energy Agency
Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)
Die IAEA ist die Internationale Atomenergie-Behörde. Ihr Hauptsitz befindet sich in der Wiener UNO-City. Die Behörde wurde von den Vereinten Nationen gegründet, um die weltweite Anwendung der Kernenergie für friedliche Zwecke zu überwachen und zu begleiten. Sie implementiert und evaluiert internationale Sicherheitsnormen. Die IAEA besitzt Zugang zu den meisten (zivilen) Reaktoren der Erde. Sie kontrolliert diese mit ihren Safeguards. Die Kontrolle umfasst neben der sicherheitstechnischen Untersuchung vor allem die Analyse des Brennstoffs auf die mögliche Abzweigung von kernwaffenfähigen Materialien. Die IAEA nimmt damit eine international wichtige Funktion bei der Proliferationskontrolle (Proliferation bedeutet Weitergabe von Atomwaffen oder Mitteln zu ihrer Herstellung) ein, die kein Land alleine durchführen könnte. Die Untersuchungsbefugnisse der IAEA erstrecken sich nicht auf militärische Anlagen, wie beispielsweise die Atomwaffenkomplexe der USA und anderer Staaten.
In-situ-Laugung
Unter den Verfahren zum Abbau von Uran gehört die In-situ-Laugung zu den umweltschädlichsten. Dabei werden im Gegensatz zum mechanischen unter- oder übertag Abbau (zumeist mit Baggern und Kippern) Bohrlöcher in das uranhaltige Gestein eingebracht. Durch einige dieser Löcher wird eine aggressive Säure (häufig verdünnte Schwefelsäure) in die porösen Lagerstätten gepresst. Die Säure löst die Uranbestandteile aus dem Bergstock und wird über Bohrlöcher wieder herausgepumpt. Durch chemische Reaktionen wird das gelöste Uran als Salz ausgefällt und kann weiter verarbeitet werden. Aus diesem wird Kernbrennstoff für Reaktoren oder für militärische Anwendungen hergestellt.
Das gesamte Verfahren der In-situ-Laugung ist vom ökologischen Standpunkt aus äußerst kritisch zu bewerten. Große Bodenbereiche werden mit aggressiven Säuren durchsetzt. Diese können nur zum Teil zurückgewonnen werden. Neben dem gelösten Uran fallen weitere teilweise ebenfalls radioaktive Stoffe an. Diese müssen deponiert werden. Das deutsche Uranabbau-Unternehmen Wismut GmbH hat zum Beispiel Uran auch über In-situ-Laugungsverfahren gewonnen. Gegenwärtig werden die ökologischen Schäden mit gewaltigem finanziellen Aufwand saniert. Zahlreiche Mitarbeiter von Wismut waren dabei einem hohen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt. Sie leiden an Berufskrankheiten oder sind frühzeitig verstorben.
INB
(installation nucléaire de base)
Rechtlich näher definierte, stationäre nukleare Einrichtung in Frankreich. Unter diese Kategorie fallen etwa Kernreaktoren , Lager für radioaktiven Materialien, Anlagen zur Verarbeitung von radioaktiven Stoffen oder auch Teilchenbeschleuniger . Die jeweils aktuelle Liste der INB befindet sich auf der Seite der französischen Aufsichtsbehörde ASN (Stand 2009 - PDF-139-KB , französisch)
INES

International Nuclear Event Scale
Die INES-Skala ist eine 7(+1)-stufige internationale Skala der IAEO zur Bewertung von Ereignissen in Kernkraftanlagen. Sie gibt das Ausmaß eines Störfalles an. Die Stufe 0 bezeichnet Ereignisse unterhalb der Skala, das heißt Ereignisse ohne Sicherheitsrelevanz. Die Werte 1 bis 3 der Skala bezeichnen so genannte Vorfälle, von der Anomalie über den Vorfall zum schweren Vorfall. Die Werte 4 bis 7 der Skala bezeichnen so genannte Unfälle, vom Unfall ohne wesentliche Auswirkungen außerhalb der Anlage über Unfälle mit Auswirkungen außerhalb der Anlage und schweren Unfällen bis zu katastrophalen Unfällen.

Infrarotstrahlung
Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) ist eine Strahlungsart, die physikalisch gleich dem sichtbaren Licht ist. IR-Strahlung entspricht dem Bereich von Wellenlängen von etwa 780 nm - 1 mm. Dies ist der Bereich zwischen Mikrowellen und dem sichtbaren Licht. IR-Strahlung wird auch oft als Wärmestrahlung bezeichnet.
Instrumentation and Control System
I & C-System
Die I&C-Systeme sind die Steuer- und Regelsysteme von Kernkraftwerken (KKW). Sie beinhalten Detektoren für unterschiedliche Bereiche der Anlage, etwa zur Messung von Temperaturen, Druck, Füllständen, Neutronenfluss oder Aktivität . Die gemessenen Werte werden durch Datenleitungen an zentrale Computersysteme weitergegeben. Dort wird das Kraftwerk in den wichtigen Funktionen geregelt. Steuerkabel führen zu unterschiedlichen Steuersystemen wie Ventilen, Regelstabantrieben, Pumpen, Erregern und Signalanlagen. Die I&C-Systeme müssen sehr ausfallsicher und zum Teil auch mehrfach (redundant) ausgelegt sein, um einen sicheren Betrieb des Kraftwerks zu ermöglichen. Fehler in Computersystemen oder Programmen könnten zu Fehlsteuerungen und zu Fehlfunktionen bis hin zum Versagen mancher Komponenten führen.
Interface-Problem
Probleme, die bei der Vermischung unterschiedlicher, etwa westlicher und ehemaliger sowjetischer ( Reaktor )-Technologie auftreten können, heißen Interface-Probleme. In erster Linie gilt das Interface-Problem für elektronisch nicht oder nur bedingt kompatible Komponenten und Prüfverfahren. Bei den Kraftwerksumrüstungen beispielsweise von Mochovce oder Temelin durch die Firma Westinghouse, waren und sind solche Interface-Probleme zu berücksichtigen.
Ion
Ein Ion ist ein elektrisch geladenes Teilchen, Molekül oder Atom . Man unterscheidet zwischen positiv geladenen Kationen und negativ geladenen Anionen. Ionen entstehen durch Einfang oder Ablösung von Elektronen der Atomhülle .
Ionisierende Strahlen
Ionisierende Strahlen bedeuten allgemein radioaktive Strahlung . Dabei muss die Energie der Strahlen ausreichen, um Elektronen von Molekülen oder von Atomen aus der Hülle zu schlagen und somit elektrisch geladene Ionen zu erzeugen. Ionen sind chemisch zumeist sehr aktiv. Sie können biologische Strahlenschäden erzeugen, wenn sie im Körper entstehen.
Isotope
Die Materie wird mit Hilfe des Periodensystems der Elemente nach D. I. Mendelejew (1834–1907) und L. Meyer (1830-1895) eingeteilt. Dieses System ordnet die chemischen Elemente nach ihrer Kernladungszahl (Anzahl der positiv geladenen Protonen im Atomkern ). Atome eines Elements können sich aber in der Anzahl der im Kern enthaltenen Neutronen unterscheiden. Atome mit der gleichen Anzahl von Protonen und unterschiedlicher Anzahl von Neutronen im Atomkern werden als Isotope des jeweiligen chemischen Elements bezeichnet. Verschiedene Isotope eines chemischen Elements unterscheiden sich in ihren chemischen Eigenschaften praktisch nicht.

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