Glossar zum Thema
| Begriff | Definition | 
|---|---|
| Überkritisch | 
					Ist bei einer Anordnung von S paltstoff  der  Neutronen vervielfachungsfaktor größer als eins, nimmt die  Kettenreaktion  einen exponentiell anwachsenden Verlauf, sofern nicht andere Faktoren dies aufheben oder kompensieren. Ein anfahrender  Kernreaktor  oder eine gezündete  Kernwaffe  gelten als überkritisch beziehungsweise sogar prompt überkritisch.				 | 
| UCN | 
					Ultra-Cold Neutrons - Ultrakalte Neutronen Ultrakalte Neutronen sind Teil des modernen Forschungsgebiets in der Grundlagenphysik. Neutronen, die sich langsamer als etwa sechs Meter pro Sekunde bewegen, werden als UCN bezeichnet. Sie lassen sich in Gefäßen mit besonderer Wandbeschichtung über längere Zeit für Experimente einfangen, ohne das Volumen zu verlassen. | 
| Unterkritisch | 
					Eine Anordnung aus  Spaltstoff , deren Neutronenvervielfachungsfaktor kleiner als eins ist, wird als unterkritisch bezeichnet. Eine solche Anordnung kann Wärme produzieren und sendet  Strahlung  und Wärmeenergie aus. Die Freisetzung nimmt aber ständig ab, wenn nicht von außen Neutronen nachgeliefert werden. Beispiele hierfür sind ein  Kernreaktor,  der herunter gefahren wird oder eine Testanordnung für  Kernwaffen  in hydrodynamischen Versuchen.				 | 
| Uran | 
					U  Uran ist in einer durchschnittlichen Konzentration von 2,7 Gramm pro Tonne in der Erdoberfläche enthalten. Etwa 99,3 Prozent davon sind schwer spaltbares 238U mit einer Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren. Dieses Uran- Isotop ist sehr schwach radioaktiv. Für den Reaktorbetrieb, aber auch für Kernwaffen , ist 235U von Bedeutung. Es lässt sich durch Neutronen mit wenig Energieaufwand spalten. Für den Reaktorbetrieb wird das 235U üblicherweise auf drei bis vier Prozent angereichert (LEU - Low-Enriched Uranium). Beim Waffenbau wird auf über 20 Prozent ( HEU - High-Enriched Uranium) bis zu 97,3 Prozent 235U (VHEU - Very High-Enriched Uranium) angereichert. Bei der Isotopentrennung bleibt abgereichertes Uran zurück, das fast kein spaltbares Uran mehr enthält. Dieses wird vermehrt in der Waffentechnik für gehärtete und stark durchdringende Projektile verwendet. Es kam erstmals im Golfkrieg 1991 in großem Stil durch die US-Armee zum Einsatz. Zu den negativen gesundheitlichen Folgen siehe auch Depleted Uranium (DU). | 
| Uran-233 | 
					233U hat 233  Nukleonen  im  Atomkern  und eine  Halbwertszeit  von 159.200 Jahren. Es zeigt vor allem  α-Zerfall  aber auch  Cluster-Emission . Es eignet sich wie auch das  Uran Isotop   235U  zur Herstellung von  Kernwaffen . Die  Kritische Masse  beträgt etwa ein Drittel der von 235U.				 | 
| Uran-235 | 
					235U hat 235  Nukleonen  im  Atomkern  und eine  Halbwertszeit  von 703,8 Millionen Jahren. Es zeigt vor allem  α-Zerfall  aber auch  Spontanspaltung  und  Cluster-Emission . Wegen seiner langen Halbwertszeit ist 235U nur schwach  radioaktiv .				 | 
| Uran-238 |  (238U)  | 
| Urandioxid | 
					(UO2) Häufigstes Uranoxid und chemisch sehr stabil und Temperatur beständig. Der Kernbrennstoff für die meisten Reaktoren ist heute Urandioxid, früher wurde dagegen oft metallisches Uran (U) verwendet. | 
| Uranerz | 
					Uranerz ist ein Erz das Uranmetall enthält. Der volkstümliche Name für dieses dunkle Gestein, dem in früheren Zeiten magische und heilende Kräfte zugesprochen wurden, ist Pechblende. Die Physikerin Marie Curie (1867-1934) führte die ersten systematischen Experimente zur Erforschung der Natur der  radioaktiven Strahlung  mit Joachimsthaler Pechblende durch und entdeckte das  Polonium  (Po) und das  Radium  (Ra).				 | 
| Uranhexafluorid | 
					(UF6) UF6 ist ein Zwischenprodukt der Urananreicherung . Bei Raumtemperatur ist es weiß und kristallin. Der Siedepunkt des Materials liegt bei etwa 56 Grad Celsius. Bei der Anreicherung wird UF6 erhitzt und als Gas in Uranzentrifugen oder früher auch in Diffusionskaskaden weiter verarbeitet. | 
| Urankern | |
| Uranoxid | 
					Uranoxid kommt meistens als  Urandioxid  UO2 vor. Es ist eine stabile Verbindung des  Urans  und häufige chemische Zusammensetzung von  Kernbrennstoff  für  Reaktoren . Das früher teilweise verwendete metallische Uran ist im Gegensatz zum UO2 korrosionsanfällig.				 | 
| Uranzentrifuge | 
					Die Uranzentrifuge ist eine Maschine zur  Anreicherung  von  Uran . Dabei muss das Uranisotopengemisch zuerst als Gas (etwa  UF6 )vorliegen. Durch sehr schnell rotierende Zylinder wird es in seine  Isotope  aufgetrennt. Dabei wird der kleine Massenunterschied (3 Neutronmassen) von  238U  und  235U  genutzt. Das schwerere 238U wird durch die größeren Zentrifugalkräfte stärker nach außen gedrängt. Die Konzentration von 235U im Innern des rotierenden Zylinders steigt dadurch etwas an. Dieses nun leicht angereicherte UF6-Gas wird über weitere Zentrifugen geführt, um den 235U-Anteil weiter zu erhöhen. Neben der  Brennstoff herstellung für  Kernreaktoren  haben Uranzentrifugen eine wesentliche Bedeutung bei der Erzeugung von kernwaffenfähigem Uran. Um nennenswerte Mengen von angereichertem Uran zu erhalten, sind mehrere tausend Zentrifugen in einer Anreicherungsanlage als Kaskade nötig. Die Errichtung einer solchen Anlage ist entsprechend teuer und technisch schwierig. Uranzentrifugen fallen unter Embargogüter. Sie sind magnetisch gelagert und besitzen Peripheriegeschwindigkeiten nahe der Schallgeschwindigkeit oder darüber. Der Energieaufwand einer Zentrifugenkaskade ist vergleichbar mit dem Stromverbrauch einer Kleinstadt.				 | 

 
					