Glossar zum Thema

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Begriff Definition
Schedule and Cost Risk Analysis Modeling System
SCRAM-System
Das SCRAM-System ist eine Notabschaltung . Eine große Anzahl Kontrollstäbe wird dabei gleichzeitig in den Reaktor eingeschossen. Die Kettenreaktion wird sofort unterbrochen.
Schnelle Brutreaktoren
SBR oder Schneller Brüter
Schnelle Brutreaktoren (SBR) erzeugen nicht nur Energie. Sie erbrüten Plutonium aus Uran . Wird ein 238U -Atom von einem Neutron getroffen, nimmt es dieses in seinen Kern auf, es entsteht 239U. Über zwei β--Zerfälle entsteht sodann aus 239U 239Pu (Plutonium). Dieses wird als Kernbrennstoff und für Waffen verwendet. Der Reaktor erzeugt seinen eigenen Brennstoff. Nur schnelle Neutronen können Plutoniumatome spalten. Wasser kommt als Kühlmittel nicht in Frage, da es die Neutronen zu stark bremst. SBR werden zum Beispiel mit Natrium gekühlt. Der Druckkessel ist ähnlich wie bei einem Druckwasserreaktor (DWR). Über einen Wärmetauscher wird die Wärme des ersten Natriumkreislaufs auf einen zweiten Kühlkreislauf übertragen. Dieser ist ebenfalls mit Natrium befüllt. Ein dritter Kreislauf, der mit Wasserdampf arbeitet, betreibt die Turbinen . Das Schließen des Vorzeigeobjekts der Brütertechnologie, des Superphénix in Frankreich, war ein herber Rückschlag für diese Anlagentypen. In Russland und Japan sind schnelle Brüter in Betrieb. Weitere Anlagen sind geplant. Das Kühlmittel Natrium bereitet große Sicherheitsprobleme. Mit Wasser reagiert es heftig exotherm (Wärme abgebend): Es geht in Flammen auf. Schon die Luftfeuchtigkeit kann ausreichen, um einen Brand zu verursachen. In SBR-Anlagen kam es mehrfach zu Natriumbränden. An doppelwandigen Rohrsystemen wird gearbeitet.
Schneller Reaktor
Im schnellen Reaktor lösen schnelle Neutronen mit einer Bewegungsenergie von etwa 80 keV Spaltungen aus. Ein schneller Reaktor hat keinen Moderator. Deshalb besitzt er ein kleineres Reaktorvolumen als ein thermischer Reaktor. Der Spaltquerschnitt (Reaktionswahrscheinlichkeit) für schnelle Neutronen ist gering. Deshalb kann die Kettenreaktion nur aufrecht erhalten werden, wenn die Dichte der spaltbaren Atomkerne groß ist. Als Brennstoff wird beispielsweise stark angereichertes Uran verwendet. Die geringe Absorptionswahrscheinlichkeit der schnellen Neutronen im eigentlichen Spaltstoff macht den schnellen Reaktor geeignet zum Brüten von neuem Spaltstoff.
Schweres Wasser
Bei schwerem Wasser ist im Wassermolekül Deuterium statt Wasserstoff gebunden. Wasserstoff hat im Atomkern ein Proton . Deuterium hat ein Proton und ein Neutron .
Scoping
(englisch Scope = Rahmen, Abgrenzung): In diesem Teil des UVP -Verfahrens soll der Untersuchungsrahmen bestimmt werden. Dies bezieht sich sowohl auf die räumliche als auch zeitlichen Komponenten der möglichen Umweltauswirkungen eines Vorhabens sowie vor allem auch auf den Detaillierungsgrad. Dabei sind die Untersuchungsgegenstände selbst etwa bereits im Anhang IV (Angaben gemäß Artikel 5 Absatz 1) der Richtlinie (337/1985/EWG geändert durch 97/11/EG und 2003/35/EG) festgelegt. Die Umweltverträglichkeitserklärung , muss dann zumindest die Untersuchungsgegenstände innerhalb der im Scoping festgelegten Rahmenparameter und Untersuchungsgrenzen betrachten.
Sekundärkreis
Dieser Kühlmittelkreislauf führt nicht durch den Reaktor . Er bezieht die Wärme aus einem Wärmetauscher (z.B. Dampferzeuger ) vom Primärkreis . In den Dampferzeugern wird über zahlreiche dünnwandige Röhren die Wärme des Reaktors an den Sekundärkreis übergeben. Aufgrund des niedrigeren Druckes von etwa 70 bar wird im Sekundärkreis Dampf gebildet. Dieser leistet Arbeit an einer Turbine , wird abgekühlt, im folgenden Kondensator niedergeschlagen und wieder verflüssigt. Durch den zwischengeschalteten Sekundärkreis bei Druckwasserreaktoren sinkt die Wahrscheinlichkeit für die radioaktive Verseuchung der Turbine. Ein Siedewasserreaktor (SWR) besitzt keinen Sekundärkreis vor dem Kondensator. Im Druckwasserreaktor (DWR) herrscht eine strikte Trennung zwischen Primärkreislauf mit Reaktor und Sekundärkreislauf mit Turbine. Der Sekundärkreis kommt im Normalfall mit keiner Reaktorkomponente in Berührung. Er ist deshalb nicht radioaktiv (konventioneller Teil der Anlage).
Sekundärkreislauf
siehe Sekundärkreis
Sicherheitsmargen

Eine Sicherheitsmarge gibt an, bis zu welchem Faktor die Versagensgrenze eines Bauwerks, Bauteils oder Materials höher ausgelegt wird, als sie aufgrund theoretischer Ermittlung, z. B. aufgrund einer statischen Berechnung, sein müsste. Eine Sicherheitsmarge wird eingesetzt, um zu verhindern, dass ein Bauteil aufgrund von Abweichungen der Materialqualität versagt.

Siedewasserreaktor
SWR
Im Siedewasserreaktor (SWR) dient Wasser als Kühlmittel und Moderator . Der SWR hat nur einen Kühlkreislauf. Beim Durchgang durch den Reaktorkern wird das Wasser erhitzt und verdampft. Im oberen Teil des Reaktordruckbehälters befindet sich der Dampfabscheider. Dort verdampft ein Teil des Kühlmittels und wird unter Druck zur Turbine geleitet. Das restliche Kühlmittel wird in den Reaktor zurückgeführt. Wegen des Dampfabscheiders im Druckbehälter müssen die Kontrollstäbe von unten her in den Reaktor eingeführt werden. Das verursacht sicherheitstechnische Schwierigkeiten da die Einführung der Regelstäbe aktiv gegen die Schwerkraft erfolgen muss und die Stäbe im Notfall nicht passiv in den Reaktor fallen können. Das Confinment eines SWR ist nur auf geringeren Druck ausgelegt und kann mit einem Vollcontainment eines DWR nicht mithalten. Der bei einem Leck entstehende Dampf wird in eine Wärmesenke (Wasserbecken) geleitet und abgekühlt. Weltweit werden etwa 85 SWR betrieben, vor allem in den USA, Japan und Deutschland. Störfälle treten vor allem im Reaktorkühlsystem und im Notkühlsystem auf. Nachteil der Siedewassertechnologie ist die verhältnismäßig große Freisetzung von Radioaktivität auch im Normalbetrieb. Die Turbinen werden mit Primärwasser bespeist. Wegen dem verhältnismäßig niederen Druck im Reaktorkreis (70 Bar) können keine sehr hohen Temperaturen erreicht werden. Dadurch ist der Gesamtwirkungsgrad einer solchen Anlage nicht besonders hoch. Mit der Entwicklung der Reaktortechnologie ist man vom SWR zunehmend abgekommen. Das fertig gestellte KKW Zwentendorf in Österreich, das niemals in Betrieb ging, wäre eine Siedewasseranlage.
Sievert
Sv
Sievert (Sv) gibt die Äqivalentdosis an. Sie berechnet sich aus der Energiedosis in Gray mal einem von der Strahlungsart abhängigen Bewertungsfaktor. Die natürliche Strahlenbelastung ist abhängig vom Ort und beträgt im weltweiten Durchschnitt etwa 2,4 mSv/a(Millisievert pro Jahr). Strahlenbelastungen werden wegen der relevanten Größenordungen für die Auswirkungen auf den Menschen üblich in Millisievert angegeben. Der LD50 -Wert für den Menschen beträgt etwa 4 Sv.
Spaltprodukt
Nach einer Kernspaltung (zum Beispiel von Uran ) bleiben leichtere Kerne übrig. Diese besitzen gewöhnlich zu viele Neutronen , um stabil zu sein. Diese Spaltprodukte gehen über Zerfälle in stabilere Kerne über, sind aber bis dahin häufig stark radioaktiv. 137Cs (Cäsium), 131I (Iod) und 90Sr (Strontium) sind zum Beispiel typische Spaltprodukte des Urans.
Spaltstoff
Ein Spaltstoff ist ein Nuklid (bestimmter Atomkern ), der durch Kernspaltung Energie freisetzt. Der Spaltstoff in einem Reaktor oder einer Atombombe ist der Brennstoff und Energielieferant in der Kettenreaktion . Häufig wird Uran ( 235U) oder Plutonium ( 239Pu ) als Spaltstoff verwendet. Manche Thoriumisotope eignen sich ebenfalls. Nicht alle Spaltstoffe sind radioaktiv. Erst unter Teilchenbeschuss ( Neutronenenbeschuss ) werden sie zur Spaltung angeregt.
Speisewasserkreislauf
Die Versorgung eines Kessels oder eines Reaktors zur Abfuhr der dort erzeugten Nutzwärme wird als Speisewasserkreislauf bezeichnet. Das enthaltene Wasser heißt Speisewasser. Im Falle eines Siedewasserreaktors (SWR) geht der Speisewasserkreis sowohl durch den Reaktor als auch durch die Turbine . Dieses Wasser ist daher nicht gut zu verspeisen. Im Druckwasserreaktor (DWR) wird der Sekundärkreislauf häufig auch Speisewasserkreis genannt.
Stahlliner
Ein Stahlliner ist eine gasdichte Stahlhülle im Inneren eines Containments . Der Stahlliner soll bei Unfällen in einem Kernkraftwerk (KKW) das Austreten von radioaktiven Stoffen in die Umwelt verhindern.
Station Blackout
"Station Blackout" ist der vollständige Ausfall der Stromversorgung eines Kraftwerks.

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