Glossar zum Thema
| Begriff | Definition | 
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| Xenon-Oszillation | 
					Mit Xenon-Oszillation bezeichnet man zeitliche Schwankungen der Konzentration des radioaktiven Edelgases 135Xe (Xenon) im  Brennstoff  eines  Reaktors . Leistungsschwankungen gehen mit einer Änderung des Neutronenflusses einher. Sie haben eine unterschiedliche Verbrennungsrate von Xenon durch  Neutroneneinfang  zur Folge. Xenon-Oszillationen müssen bei der Steuerung der  Reaktivität  berücksichtigt werden.				 | 
| Xenonberg | 
					Der Anstieg der Konzentration des  Neutronen  absorbierenden radioaktiven Edelgases 135Xe (Xenon) in einem Reaktor nach dessen Leistungsabsenkung wird als Xenonberg bezeichnet. Durch den radioaktiven Zerfall von 135I (Jod) erhöht sich nach Leistungsabsenkung die Xenonkonzentration im Reaktor für einige Stunden. Danach zerfällt das Xenon selbst wieder schneller als es nachgebildet wird. In einem stabil laufenden Reaktor wird Xenon durch  Neutroneneinfang  kontinuierlich verbrannt. Der Xenonberg erschwert oder verhindert im Extremfall ein Wiederanheben oder Anfahren der Reaktorleistung, da zu viele Neutronen absorbiert werden. Man spricht dann von  Xenonvergiftung .				 | 
| Xenonvergiftung | 
					Zwei  Isotope , die  Neutronen  absorbieren und damit die  Kernreaktion  hemmen, sind im Reaktor von praktischer Bedeutung: Das radioaktive Edelgas 135Xe (Xenon) entsteht im Reaktornormalbetrieb durch  Betazerfall  des  Spaltproduktes  135I (Jod) im  Brennstoff . Im kontinuierlichen Betrieb wird Xenon durch  Neutroneneinfang  abgesättigt und zerfällt selbst, da es radioaktiv ist. Die Nachbildung aus 135I (Jod) ist dann genauso groß. Bei Leistungsabfall oder Leistungsreduktion des  Reaktors  vermindert sich auch der Neutronenfluss. Weniger Xenon wird verbrannt, jedoch weiterhin aus Jod nachgebildet. Der Reaktor reichert sich mit Xenon an, bis dieses selbst wieder zerfallen ist. Dieser sogenannte  Xenonberg  erschwert also die Kettenreaktion und wird als Xenonvergiftung des Reaktors bezeichnet. Um die Leistung wieder anzuheben, muss das Xenon erst "verbrannt" werden, indem viele Neutronen zugeführt werden. Der zeitliche Verlauf der Xenonkonzentration erschwert oder verhindert sogar ein Wiederanheben oder Anfahren der Reaktorleistung einige Stunden nach einer erfolgten Leistungsabsenkung, da zu viele Neutronen absorbiert werden. Das ist der Grund, warum  Kernkraftwerke  (KKWe) als Grundlastkraftwerke eingesetzt werden und nicht kurzzeitig an- oder abgefahren werden können. Nach der Abschaltung eines Blockes, der länger in Betrieb war, kann dieser erst nach ein oder zwei Tagen wieder angefahren werden. Die  Halbwertszeit  von 135Xe (Xenon) ist 9,1 Stunden.				 | 

 
					